Mit prominenten Gesichtern wie Rainer Calmund wirbt Unister für seine Webportale. Jetzt sucht das Leipziger Unternehmen nach einem Käufer.

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Der Portalbetreiber Unister soll die Investmentbank Jefferies mit der Suche nach einem Käufer beauftragt haben. Das berichtet die Nachrichtenseite Bloomberg. Das Unternehmen werde mit bis zu 1,5 Milliarden Euro bewertet. Unister werde wahrscheinlich in erster Linie auf das Interesse von Beteiligungsgesellschaften stoßen, heißt es in dem Bericht.
Unister-Sprecher Konstantin Korosides wollte keine Stellungnahme zu der Meldung abgeben: „Marktspekulationen kommentieren wir nicht“, sagte er der INTERNET WORLD Business.
Zuletzt hatte Unister einen Bericht des Manager-Magazins dementiert, wonach das Unternehmen vor der Aufspaltung stünde. „Es gibt Vorbereitungen für die Suche nach strategischen Partnerschaften. Allerdings rechnen wir, das zeigt unsere Sorgsamkeit und Gelassenheit, nicht mit Abschlüssen in diesem Jahr“, so Korisides im Januar.
Unister wurde 2002 von dem damals 23-jährigen BWL-Studenten Thomas Wagner in einem Leipziger Studentenwohnheim gegründet. Zur Unternehmensgruppe-Gruppe gehören zahlreiche Online-Portale wie ab-in-den-urlaub.de, Partnersuche.de, Shopping.de oder fluege.de.
Laut Berechnungen des Touristikmagazins fvw lag Unister im Jahr 2012 mit einem geschätzten Umsatz von 1.180 Milliarden Euro auf Platz zwei der deutschen Online-Reisebüros – nach der Deutschen Bahn.
In der Vergangenheit fiel das Unternehmen häufig mit negativen Schlagzeilen auf. So wurde 2012 wegen Steuerhinterziehung gegen Unister ermittelt. Nach einem Bericht des Fernsehsenders MDR hat die Firma auch gegen den Datenschutz verstoßen. Im Februar 2013 ernannte Unister Andreas Prokop zum neuen Geschäfsführer, der den Gründer Thomas Wagner ablöste.
Im November 2013 hatte die Deutsche Telekom, ebenfalls in Zusammenarbeit mit Jefferies, den Portalbetreiber Scout24 für rund 1,5 Milliarden Euro mehrheitlich an den Finanzinvestor Hellman & Friedman verkauft.